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Landesvereinigung Kulturelle Bildung betreut
erstmals FSJ Kultur in Hessen

In anderen Bundesländern wirken meist schon seit Jahrzehnten Landesvereinigungen die, zusammengeschlossen in und mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (bkj), der kulturellen Bildung im jeweiligen Land Gehör verschaffen. Projekte werden dort spartenübergreifend entwickelt und organisiert, aber auch Strukturen für kulturelle Bildung aufgebaut.
Das „Trio für kulturelle Bildung“, – so nannte sich der erste spartenübergreifende Zusammenschluss der drei hessischen Landesverbände der Jugendkunstschulen, der Musikschulen und der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren (LAKS Hessen) –, machte erstmals im Jahr 2008 gemeinsam auf das Thema in Hessen aufmerksam. Die bkj und die LAKS Hessen haben auf Grundlage dieser Initiative im Jahr 2009 den entscheidenden Anstoß gegeben, das Thema kulturelle Bildung langfristig für Hessen und für die Akteure in den politischen Raum zu transportieren. Im gleichen Jahr gründete sich im Anschluss an die Fachtagung „Kulturelle Bildung in Hessen – Fachstrukturen vernetzen“ die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Hessen e.V. (LKB). Damit wurde erstmals eine landesweite, spartenübergreifende Interessensvertretung gegründet. Mit der Verabschiedung der „Schlitzer Erklärung“ fand man inhaltlich zueinander. In dieser Erklärung wurden auch die Zukunftsfelder für die wichtigsten inhaltlichen Themen definiert: „Kultur und Schule“, „Teilhabe und Chancengerechtigkeit“ sowie „Interkultur, kulturelle Vielfalt und Diversität“.
Die Querschnittsaufgabe, die die LKB dabei zu lösen hat, spiegelt sich in der Landespolitik auch auf Regierungsebene wieder: Vier Ministerien, hierzu gehören „Wissenschaft und Kunst“, „Kultusministerium“, „Sozialministerium“ und das „Ministerium der Justiz, für Integration und Europa“ haben eine interministerielle Arbeitsgruppe gebildet, welche in der Landesverwaltung koordinierender Ansprechpartner für kulturelle Bildung ist.
Für die LKB Hessen, die als eingetragener Verein über keine strukturellen (Förder)Mittel verfügt, war es bis zum 1.9. diesen Jahres ein weiterer großer Schritt, mit einem rein ehrenamtlich arbeitenden Vorstand die Betreuung des FSJ Kultur nach Hessen zu holen, ein Büro einzurichten, die Infrastruktur materiell und personell aufzubauen.
Dieser Schritt wurde mit Projektmitteln der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und Projektmitteln aus dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst erst möglich gemacht.
Über die Zwangsregelung des Bundesfamilienministeriums im Verhältnis 3:2 FSJ und Bundesfreiwilligenstellen anzubieten wäre das Kind fast noch in den Brunnen gefallen, wenn nicht die Bereiche Sport und Kultur nach Interventionen der Verbände aus dieser Zwangsregelung herausgenommen worden wäre.
Über die Betreuung der FSJ Stellen werden u. a. Kontakte zu vielen hessischen Kulturinstitutionen hergestellt, die sich fruchtbar für die Entwicklung der Kulturellen Bildung in Hessen nutzen lassen; zumindest dann, wenn auf allen Seiten die Bereitschaft vorhanden ist, das Thema auf die eigene Agenda zu setzen, um zusammen mit vielen Akteuren spartenübergreifend zu arbeiten und Kulturpolitik als wichtiges Element der Gesellschaftspolitik zu stärken. Das bedeutet für die Gesamtheit der Mitglieder der LKB Hessen, gemeinsam über die Lobbypolitik in eigener Sache hinaus zu wachsen.
In Marburg wurde der Gedanke, kulturelle Bildung zu stärken im Kulturforum, dem Zusammenschluss der Marburger Kulturträger, aufgegriffen und am 17. September 2011 eine Tagung mit spannenden Referenten durchgeführt.
Das Ringen um gute Konzepte für Kulturelle Bildung besteht also nicht nur auf Landes-, sondern auch auf kommunaler Ebene. Letztlich wird sich jede (Kultur) Institution und jede Schule damit befassen müssen, was sie für die kulturelle Bildung tun oder verbessern kann und wie sie sich aufstellen möchte, um Partizipation, Chancengerechtigkeit, letztlich aber auch die eigene wie gesellschaftliche Zukunft zu sichern.

Gero Braach